Susanne Kastner wird Ehrenbürgerin des Marktes Maroldsweisach

Veröffentlicht am 06.01.2024 in Kommunalpolitik
 
Übergabe der Ehrenbürger-Urkunde
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Dr. h.c. Susanne Kastner, einstige Bundesvizepräsidentin, ist Ehrenbürgerin der Gemeinde Maroldsweisach. Bei der Abschlusssitzung des Marktgemeinderates am Montagabend, ernannte sie 1. Bürgermeister Wolfram Thein (SPD) an ihrem 77. Geburtstag zur Ehrenbürgerin. Hiermit reiht sie sich ein beim ehemaligen Bundespräsidenten Johannes Rau, der am 13. Februar 1996 Ehrenbürger wurde und bei Fritz Klemm, dem diese Ehre am 27. April 1984 zuteil wurde. Da beide bereits verstorben sind, ist Susanne Kastner nun die einzige Ehrenbürgerin in Maroldsweisach, die die höchste Auszeichnung, welche eine Gemeinde zu vergeben hat, erhielt. Auch trug sie sich in das Goldene Buch der Gemeinde ein. 

In seiner Laudatio ließ Bürgermeister Thein das Leben von Susanne Kastner Revue passieren. „Du bist eine außergewöhnliche Persönlichkeit unserer Gemeinschaft, die durch außerordentliche Verdienste für das Gemeinwohl zu einer Säule unserer Marktgemeinde wurde“, sagte der Bürgermeister. Kastner sei eine Person, die nicht nur durch berufliche Leistungen, sondern vor allem durch ihre selbstlose Hingabe und ihren unermüdlichen Einsatz für das Gemeinwohl hervorsteche. 

Vor ziemlich genau 50 Jahren hat sich ihr Mann, Helmut Kastner, als Pfarrer in Maroldsweisach niedergelassen und Susanne unterrichtete das Fach Religion an der Schule. Sie ist seit 1972 Mitglied der SPD und war 18 Jahre als Gemeinderätin tätig. Im Jahr 1989 kam sie als Abgeordnete in den Deutschen Bundestag nach Bonn, die bis 1990 Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland war. In Berlin wurde sie Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD und tourismuspolitische Sprecherin. Sie war auch Vorsitzende der Deutsch-Rumänischen Parlamentariergruppe, sowie der Kommission des Ältestenrates. Ihr höchstes Amt begleitete sie als Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages von 2002 bis 2009. Bevor sie sich aus dem Bundestag zurückzog, war sie Vorsitzende des Verteidigungsausschusses. 

"Du hast unserer Gemeinde stets die Treue gehalten, warst SPD-Ortsvorsitzende und bis 2018 auch im Kreistag des Landkreises Haßberge", so Bürgermeister Thein. Er hob hervor, dass sie die Rumänienhilfe gegründet habe und für ihren selbstlosen Einsatz auch die Ehrenbürgerwürde von Lipova und Sibi in Rumänien erhielt. Nach den Worten des Bürgermeisters habe Kastner den Bayerischen Verdienstorden, das Bundesverdienstkreuz am Bande und das der 1. Klasse erhalten, sowie auch die Bayerische Verfassungsmedaille in Silber und den Verdienstorden Rumäniens. Im Jahr 2022 wurde sie Ehrenvorsitzende des SPD-Unterfrankenbezirks Rhön-Grabfeld und Ehrenmitglied im SPD-Kreisverband Haßberge. Sie erhielt die Ehrendoktorwürde der Aurel Vlaicu-Universität in Arad (Rumänien), sowie die Willy-Brandt-Medaille. 

"Deine Hingabe und Leidenschaft sind ein lebendiges Beispiel dafür, wie Einzelpersonen einen bedeutenden Unterschied in unserer Gemeinschaft machen", so Bürgermeister Wolfram Thein. "Ich bin schon sehr gerührt“, sagte Susanne Kastner und sie bedankte sich mit bewegten Worten für die Ehre die ihr zuteil wurde. Sie freute sich, in der Gemeinde herzlich aufgenommen worden zu sein und dass sie von vielen Leuten auf ihrem Lebensweg begleitet wurde. Ihr besonderer Dank galt ihrem Mann, Pfarrer i.R., Helmut Kastner, der ihr stets den Rücken freigehalten habe.