Bericht von der Vorstandssitzung am 7. April 2011

Veröffentlicht am 11.04.2011 in Ortsverein
 

Inklusion - oder Alibi zur Erlangung von Fördermittel?

Bericht von der gemeinsamen Vorstandssitzung
des SPD-Ortsvereins Maroldsweisach und der Jungenbürger

Am Donnerstag, den 07.04.2011 trafen sich um 19.30 Uhr der Vorstand des SPD-Ortsvereins Maroldsweisach und der Jungen Bürger zu einer gemeinsamen Sitzung in der Gastwirtschaft Hartleb in Maroldsweisach. Auch in der zweiten Vorstandssitzung des Jahres 2011 gab es erneut ein umfangreiches Programm zu bewältigen.
Zunächst teilte Christian Günther teilte mit, dass am 28.05.2011 die Bezirksdelegiertenwahl in Maroldsweisach stattfindet. Dazu müssen bis zum 10.05.2011 Kreisdelegierte gemeldet werden. Für den Ortsverein Maroldsweisach sind dies 5 Delegierte und eine beliebige Zahl Ersatzdelegierte. Die Delegierten werden bei der Mitgliederversammlung am Freitag, den 06.Mai 2011 um 20:00 Uhr in der Gastwirtschaft Hartleb gewählt. Vorgeschlagen sind: Christian Günther, Susanne Kastner, Wolfram Thein, Doris Pressel und Günter Ress bzw. Werner Bayersdorfer. Als Ersatzdelegierte werden vorgeschlagen: Werner Thein, Willi Thema, Gerald Welz, Helmut Kastner. Da am 28.05.2011 der AWO-Tagesausflug stattfindet, werden alle am Ausflug nicht beteiligten Mitglieder herzlich gebeten, an der Wahlversammlung des Bezirks teilzunehmen. Zur Mitgliederversammlung konnte als Gastrednerin Frau Inge Aures gewonnen werden.
Der 1. Vorsitzende Christian Günther ging dann auf die momentane Situation im Schloss Ditterswind ein. Er berichtete von der Bürgerversammlung in Ditterswind, wo der von den Rummelsberger Diensten angekündigte Wegzug der Einrichtung im Schloss Ditterswind Schwerpunktthema war. Dabei wurde bemerkt, dass schon einmal 1980 die Rummelsberger Anstalten geplant hatten, die Einrichtung aus dem Schloss Ditterswind nach Pappenheim zu verlagern. Damals konnte dies in einer konzertierten Aktion von Kirchengemeinden, Dekanat, Kommune und Landkreis verhindert werden. Aufgefallen war allen Beteiligten, dass die Mitarbeiter von Schloss Ditterswind bei der Bürgerversammlung sich kaum beteiligten. Offensichtlich war ihnen ein „Maulkorb“ von der Heimleitung verpasst worden. Der Ortsvereinsvorstand beriet Aktionen zur Unterstützung für einen Verbleib der Einrichtung in Ditterswind. Das Schlagwort „Inklusion“ erscheint vielen nur ein fragwürdiges Alibi zu sein, um an entsprechende Fördergelder heranzukommen. Fragwürdig ist auch, ob die Bewohner von Schloss Ditterswind in einer städtischen Umgebung die „Teilhabe“ am gesellschaftlichen Leben finden, die sie von den Bürgerinnen und Bürgern in Ditterswind und Umgebung seit vielen Jahrzehnten erfahren haben. Ein Blick auf Flyer und Webseite über die jetzige Einrichtung wirft die Frage auf: Ist dort alles gelogen, was die Gegebenheiten im Schloss Ditterswind beschreibt, oder sind es die Begründungen für die notwendigen Veränderungen? Es ist zu befürchten, dass hier wieder einmal unnötigerweise öffentliche Mittel verschwendet werden. Man wird an entsprechenden Stellen nachfragen, ob und wie weit auch entsprechende Erfolgsprüfungen für das neue Konzept vollzogen werden. Sicher ist der seit 1.April 2011 begonnenen dreijährigen Kampagne der Aktion Mensch „So viel …“ zuzustimmen, wenn es dort heißt: „Mit der bundesweiten Kampagne „So viel...“ möchte die Aktion Mensch die positiven Aspekte einer Gesellschaft deutlich machen, in der Vielfalt wertgeschätzt und gelebt wird. Dieser Anspruch steht hinter dem sperrigen Begriff Inklusion, der auf ein Menschenrecht verweist: Jeder Mensch bekommt die Chance, von Anfang an sein Leben zu gestalten – auch weil die Gesellschaft so strukturiert ist, dass die volle Teilhabe möglich ist. Unabhängig davon, ob jemand eine Behinderung hat, aus Marokko kommt, drei oder siebzig Jahre alt ist, Mann oder Frau. Insofern ist Inklusion von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung – wir alle profitieren von mehr Toleranz, mehr Akzeptanz und mehr Vielfalt.“
Zur Vielfalt gehört aber sicher auch, dass jeder Mensch das Recht hat, selbst zu wählen, wo er leben möchte: in der Anonymität eines städtischen Umfeldes und der nachbarschaftlichen Anteilnahme einer Dorfgemeinschaft. Es bleibt die Frage, warum sind überhaupt Einrichtungen wie im Schloss Ditterswind nötig? Für die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis mit behinderten Angehörige gibt es bereits durch die Lebenshilfe vielseitige Unterstützungsangebote. Um Inklusion und Teilhabe im Raum der Ballungsgebiete müssten wir uns im ländlichen Raum dann ja gar nicht kümmern?!
Einstimmig wurde beschlossen sich auch weiter für den Erhalt des Wohnheimes bzw. einer Nachnutzung des Schlosses in Ditterswind einzusetzen. Dazu wurde ein offener Brief an die Aktion Mensch als einer der Förderer der geplanten Baumaßnahmen und dem damit verbundenen Umzug der Einrichtung in das Maintal verfasst.

Ein Thema wurde erneut aufgegriffen. Vorstandsmitglied Herbert Baum erinnerte aufgrund der aktuellen Ereignisse in Japan nochmals an den Antrag der SPD-Fraktion des Marktgemeinderates vom 05.10.2010. Damals wurde der Antrag für eine Resolution gegen die Laufzeitverlängerung des Atomkraftwerkes in Grafenrheinfeld gestellt. Dieser wurde jedoch von der Mehrheit des Marktgemeinderates bzw. Kreisrates abgelehnt. Angesichts der momentanen Ereignisse in Japan sollte dieses Thema noch mal aufgegriffen werden. Auf viel Unverständnis stieß in Bezug auf die Resolution die Aussage von Steffen Vogel. In mehreren Artikeln in der Presse warf er der SPD bezüglich der Resolution Täuschung und Effekthascherei mit den Ängsten der Bevölkerung vor. Nur wenige Wochen später kam es zur schrecklichen Reaktorkatastrophe in Japan.

Christian Günther ging dann auf die geplanten Veranstaltungen des Ortsvereins ein. Leider musste das Frühlingsfest abgesagt werden, da die angefragte Musikergruppe am geplanten Termin bereits anderweitig festgelegt war und auch seitens des Veranstaltungslokales kein Ausweichtermin möglich war. Geplant ist nunmehr im kommenden Jahr am 24.03.2012 das Frühlingsfest zu veranstalten. Dieser Termin wurde bereits mit der Gruppe Basic-Beats und dem Wirt abgesprochen.
Neben dem Wirtshaussingen und dem dreitägigen Ausflug in die Ferienregion Vulkaneifel vom 12.-14.08.2011 findet als weitere Veranstaltung in diesem Jahr am Samstag, den 24.09.2011 das Weinfest in der Kellerbug statt zusammen mit den Ehrungen langjähriger Mitglieder. Besondere Attraktion wird der Auftritt von Piere Ruby Jr. sein. Der Bauchredner aus Würzburg dürfte vielen von seinem begeisternden Auftritt bei der diesjährigen fränkischen Fastnacht aus Veitshöchheim bekannt sein. Für die musikalische Umrahmung des Abends wird Markus Schneider aus Altenstein angefragt. Für die Vorbereitung der Veranstaltung wird eine eigene Versammlung stattfinden.

Wolfram Thein berichtete als 1. Vorsitzender der Jungen Bürger über das am 26.03.2011 durchgeführte Bewerberseminar der Jungen Bürger in der Haupt- und Mittelschule Maroldsweisach. Die 19 Teilnehmer wurden über die Gestaltung von Bewerbungsunterlagen informiert und hatten in einem zweiten Teil Gelegenheit, ein Bewerbungsgespräch zu trainieren. Das Seminar wurde durch die Jugendlichen sehr gut angenommen und wird in den nächsten Jahren weiter fortgeführt.

Herbert Baum, Werner Thein und Wolfram Thein berichteten über Aktuelles aus dem Rathaus. Kritisiert wird weiterhin die offensichtlich parteipolitische Ausrichtung von Entscheidungen und die fehlende Sachinformation im Gemeinderat. Bemerkt wurde auch, dass bisher Eintragungen in das Goldene Buch der Marktgemeinde im Rathaus erfolgten und nicht bei Parteiveranstaltungen.

Abschließend schloss sich noch, wie immer, unter Punkt „Verschiedenes“ eine sachliche Diskussion über diverse Themen an.
hk.