Münte in Maro

Veröffentlicht am 04.05.2022 in Veranstaltungen
 

Die Pandemie mit Covid 19 führte dazu, dass in den Jahren 2020 und 2021 das öffentliche Leben in vielen Bereichen stark eingeschränkt war. Auch unser Vereinslokal, die Brauerei-Gaststätte Hartleb musste lange Zeit schließen. So konnten nur wenige Vorstandssitzungen stattfinden. Größere Versammlungen waren nur sehr beschränkt möglich. So entfielen traditionelle Veranstaltungen, wie z.B. der politische Aschermittwoch, der Bauernmarkt, der Weihnachtsmarkt, Tagesausflugsfahrten usw. Die Vereinseinnahmen beschränkten sich auf die Mitgliedsbeiträge.

Umso erfreulicher war es, dass am 14.August 2021 mit Sondergenehmigung des Landrates im Saalbau der Brauereigaststätte Hartleb eine Veranstaltung des SPD-Kreisverbandes Haßberge stattfinden konnte, bei der die sonst übliche Teilnahmebeschränkung auf 50 Personen in geschlossenen Räumen aufgehoben war: Zweifach geimpfte Personen wurden nicht mitgezählt. Die Abstandsregeln und Maskenpflicht galt somit hauptsächlich für nicht geimpfte Besucher. Anlass der Veranstaltung war die Ernennung von Susanne Kastner zum Ehrenmitglied des Kreisverbandes Haßberge. Die Laudatio hielt Franz Müntefering, ehemaliger Vizekanzler, Minister a.D. und z.Zt. Vorsitzender der SPD-AG 60 Plus. Eingeladen hatte die Vorsitzende des Kreisverbandes Johanna Bamberg-Reinwand. Da die Deutsche Bahn wieder einmal Verspätungen und Zugausfälle hatte kam „Münte“ mit fast 2 Stunden Verspätung in Maroldsweisach an. Bundestagsabgeordnete und Bundestagkandidatin zur Bundestagswahl 2021 Sabine Dittmar überbrückte einen Teil der Wartezeit mit einem persönlichen Rückblick auf ihre Begegnungen mit Susanne Kastner.

Franz Müntefering blickte in seiner Laudatio auf Gemeinsamkeiten im politischen Lebenslauf von ihm und Susanne zurück: beide kamen als „Nachrücker“ in den Bundestag. Beide waren Sprecher im Tourismusausschuss, dann Fraktionsgeschäftsführer. „Münte“ hält es für wichtig, dass man von Erfahrungen erzählt und den Erzählenden zuhört, um daraus für das eigene Leben zu lernen. Als er sich als Nachrücker beim „Onkel“ (Herbert Wehner) vorstellte, habe dieser auf seine vorgetragenen Zielvorstellungen gesagt: „Pass auf, dass Du nicht austrocknest.“ – Dass Münte auch als über 80-jähriger nicht ausgetrocknet ist, hat er bei seiner Laudatio für Susanne den aufmerksam lauschenden Zuhörern bewiesen. Interessant waren dabei ganz sicher auch die vielen hintergründigen Begegnungen in der Bundespolitik. Für ihn sei es immer richtungsweisend gewesen, was im Artikel 1 des Grundgesetzes betont wird: Alle Menschen sind gleichwertig – nicht gleich, aber gleichwertig. Man kann in gelebter Demokratie verschiedener Meinung sein, man kann und muss darum streiten, wie man Ziele erreicht und Lösungen findet, aber das muss richtungsweisen bleiben: Alle Menschen sind gleichwertig, egal ob alt oder jung.  

Franz Müntefering und Johanna Bamberg-Reinwand überreichten die Ehrenurkunde an Susanne. Anschließend fanden Ehrungen von verdienten Mitgliedern statt. Susanne Kastner verlas dazu persönlich formulierten Dank. Die Ehrenkunden überreichte Franz Müntefering. Seitens des Ortsvereins erhielten die Geehrten einen Gutschein bei der Brauerei-Gaststätte Hartleb für Speisen und Getränke im Wert von 15,00 Euro.

Ehrungen Maroldsweisach

Helmut Kastner

Helmut du ist jetzt 10 Jahre in unserer Partei. Warum erst 10 Jahre. Du sagtest immer zu mir, dass du erst in die SPD eintrittst, wenn deine aktive Zeit als Pfarrer in dieser Gemeinde zu Ende ist. In diesen zehn Jahren hast du dich aktiv in die Vorstandschaft eingebracht, du hast sogar einmal für den Gemeinderat kandidiert. Du hast alles Schriftliche erledigt, sei es ein Zeitungsbericht, eine Todesanzeige oder was besonders wichtig war die Pflege der Homepage. Dafür bin ich die unendlich dankbar, weil es mich als Vorsitzende super entlastet hat. Danke für alles.

Petra Erhardt

Liebe Petra, wir kennen uns schon sehr lange und sind freundschaftlich miteinander verbunden. Vor 25 Jahren bist du in unsere Partei eingetreten. Damals warst du Leiterin des Therese Stählin Hauses und der Sozialstation. Du hast dich liebevoll um die Menschen gekümmert, die bei dir Gast sein durften. Gast sein – das war dir wichtig und sie so zu behandeln, dass sie sich aufgenommen fühlten. Ich habe das bei meinem Vater erleben dürfen und bei unserem Freund Klaus. Kein Weg war dir zu weit und immer konnte man sich auf dich verlassen. Dann bist du wegen der Liebe nach Oldenburg gezogen um dann auf Betreiben deines Peters wieder zurück in unser schönes Frankenland gekommen. Du hast immer wirkliche Sozialdemokratie gelebt. Deshalb freue ich mich dich heute ehren zu können.

Bernd Schobert

Lieber Bernd, auch du hast inzwischen die 25 Jahre in der Sozialdemokratie voll gemacht. Du hast zu mir gesagt: Warum werde ich geehrt? Ich habe doch gar nichts gemacht. Aber das stimmt nicht so. Auch du hast den sozialdemokratischen Gedanken in dir getragen. Immer warst du da, wenn du gebraucht wurdest. Ich erinnere mich als ich dich gebeten habe mit uns nach Rumänien zu fahren, um einen Hilfstransport in unser Kinderhaus zu bringen. Du hast Urlaub genommen und bist sofort mitgefahren in ein Land, das damals sicher nicht ganz einfach war. Auch das ist für mich gelebte Sozialdemokratie. Natürlich nur um rumänische Krautwickel zu essen, hast du immer spaßhaft gesagt. Ich danke dir für 25 Jahre Sozialdemokratie.

Peter Pratsch

Lieber Peter, auch du bist jetzt 25 Jahre bei uns. Du arbeitest in einem sozialen Beruf und kennst die Sorgen und Nöte von Behinderten und Menschen, die sich nicht so gut in unsere stromlinige Gesellschaft einfinden können. Dass du bei der Sozialdemokratie bist, freut mich besonders. Begonnen hat unsere Bekanntschaft bei einem Ferienheim für Kinder, das damals Helmut geleitet hat. Keine Angst, ich plaudere nicht aus dem Nähkästchen, obwohl es da etliches zu plaudern gäbe. Ich danke dir für die 25 Jahre Treue für unsere Partei und hoff doch sehr, dass für dich und alle, die heute geehrt werden die 50 Jahre noch voll werden.

Ottomar Welz

Dass das mit den 50 Jahren ernst gemeint ist, zeigt unser nächster Jubilar. Er hat nicht nur die 50 vollgemacht, nein wir ehren ihn für 65 Jahre Mitgliedschaft in unserer Partei.

Lieber Ottomar, wenn ich an deine Aktivitäten im OV und in unserer Gemeinde denke und dies alles aufschreiben wollte, dann wäre der Nachmittag gelaufen. Also muss ich mich kurzhalten. Du wurdest 1972 zum ersten Mal als Bürgermeister von Maroldsweisach gewählt. Du hast dich auch als Bürgermeister niemals gescheut Mitglieder zu werben, fast an die 100 waren es. ein echtes Vorbild für alle Sozialdemokraten. In deine Ära fällt auch deine enge Verbindung zu Johannes Rau, der als 10- jähriger im Rahmen der Kinderlandverschickung 1941 zusammen mit seinem Bruder in Maro untergebracht war. Johannes Rau war auf deine Einladung etliche Male in Maro. 2mal besuchte Johannes Rau als Ministerpräsident den Markt Maroldsweisach, bevor er 1996 Ehrenbürger der Gemeinde wurde. Auch als Bundespräsident hat Johannes Rau uns besucht. Das lag sicher an der freundschaftlichen Beziehung zwischen dir und ihm. Du hast dafür gesorgt, dass der SPD OV eine Fahne bekam, und es gab eine Fahnenweihe 1964. In deine Zeit fiel die unsägliche Situation der Eingemeindung, bei der du viele Anfeindungen ertragen musstest. Aber auch das wunderbare Ereignis der Grenzöffnung fiel in deine Ära. Du hast immer an das Gute im Menschen geglaubt, warst mein Mentor und hast immer zu mir gesagt: Susanne du schaffst es in den Bundestag. Und recht hattest du. Dass du ein wandelndes Geschichtsbuch bist und über unsere Gemeinde viel erzählen kannst, ist zwar manchen oftmals lästig, aber es ist immer sehr spannend. Du kannst viel mehr erzählen, als ich es in diesem Rahmen kann. Danke Ottomar, dass es dich gibt.

Nicht teilnehmen konnten folgende Mitglieder:

<Günter Reß

Lieber Günter, du bist ebenfalls vor 25 Jahren in unsere Partei eingetreten. Damals war noch unser unvergessener Werner Bayersdorfer OV Vorsitzender und auch Bürgermeister von Pfaffendorf. Dass du jetzt in dieser Zeit seine Nachfolge übernimmst, freut mich und hat auch Werner Bayersdorfer sehr gefreut. Du bist jetzt seit dieser Legislaturperiode   im Gemeinderat und vertrittst besonders die Interessen der Pfaffendorfer. Dafür danken ich dir und im Besonderen auch die Pfaffendorfer Bürger und Bürgerinnen.

Mario Werres,

Lieber Mario, wir kennen uns eigentlich nur vom Hören sagen. Du bist in Pfaffendorf eingetreten. Wie mir Günter erzählt hat, bist du immer in den Vereinen von Pfaffendorf aktiv. Ich freue mich, dass du heute da bist. Auch wenn du nur zahlendes Mitglied bist, wollen wir dich ehren. Zahlende Mitglieder sind für unsere Partei wichtig.

Ralf Beck

Lieber Ralf, du bist über die Jungen Bürger zu uns gekommen und hast in dieser Zeit viele Ideen und Einfälle gehabt, was man für die Kinder und Jugendlichen veranstalten kann. Du hast die Idee mit dem Sonnwendfeuer gehabt und dass du als freier Unternehmer uns in den 25 Jahren die Treue gehalten hast, rechnen wir dir alle hoch an. >

Siehe auch "Geschichte der SPD im Raum Maroldsweisach"