Bericht zur Jahreshauptversammlung des OV Ditterswind am 10.12.2023

Veröffentlicht am 18.12.2023 in Ortsverein
 

Zu Beginn begrüßte 1. Vorsitzender Andrè Schübel die anwesenden Mitglieder sowie Gäste, insbesondere 1. Bürgermeister Wolfram Thein und SPD Maroldsweisach sowie Junge Bürger. Er äußerte zudem den Wunsch nach mehr Anwesenheit bei Veranstaltungen wie dem politischen Frühschoppen mit Kandidatin Johanna Bamberg-Reinwand, insbesondere der Mitglieder.

Im Folgenden ging Kassier Werner Rögner kurz auf die finanzielle Lage des Vereins ein, wobei für das noch nicht abgeschlossene Jahr 2023 noch keine vollständigen Zahlen genannt wurden - aus diesem Grund wurde auch der folgende Tagesordnungspunkt, der Bericht der Revisoren, auf nächstes Jahr verschoben. Anschließend verlas Peter Hellmuth in Vertretung für Schriftführer Bastian Tuch das Protokoll der JHV des vergangenen Jahres.

Als letzten und umfangreichsten Tagesordnungspunkt begann Wolfram Thein seinen Gastvortrag, um einen Blick auf das politische Jahr 2023 in der Gemeinde und überregional zu werden. Ein für die Gemeindeverwaltung aufwändiges Ereignis war die Organisation des Bürgerbegehrens zur Photovoltaikanlage bei Allertshausen - hier sei der Aufwand vergleichbar mit dem einer Kommunalwahl. Die bestehenden Solaranlagen in Marbach und Saarhof würden noch 2023 ans Netz angeschlossen werden, wodurch vier Anlagen an einer Leitung hängen würden, was effizient und kostensparend sei und ein “Spinnennetz” aus Leitungen im Gemeindegebiet vermeide. Hinsichtlich Stromtrassen konnte der Bau insbesondere der 380kV-Leitung durch das Gemeindegebiet vermieden werden, da sinnvolle Alternativen, die die selbe Netzverstärkung erreichen. aufgezeigt werden konnten. Nach der Ablehnung der PV-Anlage Allertshausen werde man vorerst keine weiteren Anträge bearbeite, sodass aktuell 3,4% statt der ursprünglich geplanten 5% der landwirtschaftlichen Nutzfläche für diese Anlagen verwendet werden - an diesen sei die Gemeinde jeweils mit 20% beteiligt, was finanziell durchaus lukrativ ist und zur Entlastung der Bürger beitrage.

Als nächstes Thema nannte Thein die Feuerwehr, bei der sich auch einiges im Gemeindegebiet getan habe - über die Bildung von Löschgruppen aufgrund der kleineren Mindestanzahl an Feuerwehrleuten (9 gegenüber 27 bei einer “vollen” Feuerwehr) bis hin zu Investitionen in die großen Wehren Maroldsweisach, Ditterswind und Hafenpreppach. In Ditterswind berichtete er von Schwierigkeiten bei der Ersatzbeschaffung für den dortigen Feuerwehrbus, für den kein Angebot für ein Fahrgestell eingegangen war. In Maroldsweisach läuft aktuell der Bau des neuen Feuerwehrhauses, da das alte für die neue Generation von Fahrzeugen schlicht zu klein und nicht mehr erweiterbar sei - der neue Standort am Bauhof sei ideal, da hier schon Leitungen und Kanalanschluss liegen sowie eine Anbindung an die Nahwärme möglich war. Ein neues Fahrzeug wurde von der BAG spendiert, was ein echter Glücksfall sei. Generell sei man aber daran interessiert, die Feuerwehren gleich zu behandeln, da nur so eine gute Versorgung im Brandfall zu gewährleisten ist.

Weitere Infrastrukturinvestitionen, die in nächster Zeit anstehen, seien die Erweiterung der Krippe im Kindergarten Maroldsweisach, da aufgrund der hohen Anzahl an Anmeldungen künftig drei statt zwei Gruppen gebildet werden müssen. Hinsichtlich der Kläranlage habe sich nach Prüfung gezeigt, dass ein Umbau der hiesigen Anlage doch günstiger sei als ein Anschluss an die Anlage in Ebern, hauptsächlich dem komplexen Aufbau der Leitungen geschuldet.

Die Flüchtlingssituation im Gemeindegebiet sei überschaubar - die 33 alleinstehenden Männer, die in Altenstein untergebracht sind, werden aktuell bereits in Richtung Ebern umgesiedelt, da Altenstein sich für diese aufgrund der Anbindung als nicht optimaler Standort herauskristallisiert habe - stattdessen würden kurdische Familien nachrücken, deren Kinder dann auch die örtliche Schule in Maroldsweisach besuchen können. Die Bürokratie z.B. durch fehlender Arbeitserlaubnis hindere dort oft noch die gelungene Integration. Politisch zentral war auch die Landtagswahl, bei der auch eigentlich bundespolitische Themen sehr hochgekocht wurden - die AfD, die mit einem Kandidaten, der nicht mal im Wahlkreis wohne und keinerlei Präsenz zeigte, erhielt auch im Gemeindegebiet dennoch knapp 20% der Stimmen.

Abschließend wurde noch zum Thema Windenergie diskutiert - mit dem Wegfall der 10-H-Regel gäbe es drei Gebiete, die für den Bau von Windrädern geeignet seien - Zeilberg, Sandberg und der in Nähe zu DItterswind gelegene Büchelberg. Nachdem im Gemeinderat aufgrund einiger krankheitsbedingter Abwesenheiten mit 7:6 Stimmen für eine Weiterbetrachtung des Büchelberges als primärer Standort votiert wurde, wurde angeregt über mögliche Probleme diskutiert. Als einer der Kritikpunkte wurde genannt, dass die Gemeinde von der Anlage auf dem Büchelberg keine Beteiligung hätte, da diese auf dem Gebiet des Grafens zu Ortenburg liege. Am Ende wurde vereinbart, zeitnah im Januar eine Bürgerversammlung in Ditterswind abzuhalten, um den Sachverhalt umfassender zu diskutieren, bevor im Frühjahr die nächste Abstimmung hinsichtlich eines möglichen Bauverfahrens im Gemeinderat stattfindet.

Nach dem Ende des Gastvortrages vom 1. Bürgermeister wurde Dieter Bauer, der sich schon auf den Heimweg machen wollte, noch nachträglich zu seinem 70. Geburtstag geehrt und erhielt im Namen des Vereins ein kleines Präsent. Somit endete gegen 16:05 Uhr der offizielle Teil der Sitzung, anschließend folgte noch eine gemeinsame Brotzeit.