Resolution gegen AKW-Laufzeitverlängerung

Veröffentlicht am 08.01.2011 in Allgemein
 

Resolution gegen die Laufzeitverlängerung des Atomkraftwerkes in Grafenrheinfeld,
siehe Eilantrag vom 5.10.2010 der SPD-Fraktion im Marktgemeinderat, Seite: Marktgemeinde

Resolution gegen die Laufzeitverlängerung des Atomkraftwerkes in Grafenrheinfeld

Die Unterzeichner appellieren an die Bundeskanzlerin, an den Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, an die Fraktionen im Deutschen Bundestag und an den bayerischen Ministerpräsidenten, die derzeitig geltende Laufzeit des Atomkraftwerkes Grafenrheinfeld nicht zu verlängern.

In jedem Fall ist bei einer Verlängerung der Laufzeit von kerntechnischen Anlagen eine Einzelfallprüfung unter besonderer Betrachtung der sicherheitstechnischen Voraussetzungen durchzuführen.

Begründung des Resolutionsinhaltes

Die Resolution ist eine Stellungnahme zu den Bestrebungen, die Laufzeiten der deutschen Atomkraftwerke zu verlängern. Die Unterzeichner möchten aufgrund ihrer Betroffenheit durch das Atomkraftwerk Grafenrheinfeld (der Wohnort liegt bei einem Unfall im Einzugsbereich einer radioaktiven Verstrahlung, Wolke) mit der Resolution Einfluss auf die Meinungsbildung im Gesetzgebungsverfahren zur Laufzeitverlängerung nehmen. Die Resolution findet ihre Begründung in dem Gefährdungspotenzial, welches von dem Atomkraftwerk Grafenrheinfeld ausgeht, da wir in dessen Gefährdungsbereich liegen.

Das 1981 in Betrieb gegangene Atomkraftwerk Grafenrheinfeld genügt nicht mehr den heute an einen Neubau zu stellenden Sicherheitsanforderungen. Insbesondere muss auf den mangelnden Schutz gegen den Absturz von Flugzeugen und gegen terroristische Angriffe hingewiesen werden. Mindestens in diesen beiden Punkten hat sich die Gefährdungsein-schätzung seit der Inbetriebnahme so wesentlich erhöht, dass man von einem Wegfall der ursprünglichen Beurteilungsgrundlage ausgehen kann.

Das vor 29 Jahren in Betrieb genommene Atomkraftwerk Grafenrheinfeld ist - wie jede technische Anlage - mit zunehmender Betriebsdauer auch störanfälliger. Das beweist die Störanfälligkeit der älteren deutschen Atomkraftwerke, die aus diesem Grund bereits vom Netz genommen werden mussten. Angesichts der besonderen Gefährdungssituation ist eine weitere Gefahrzeitverlängerung und damit Erhöhung des Gefährdungspotenzials des Atomkraftwerkes Grafenrheinfeld nicht zu verantworten.

Bei einem Weiterbetrieb würden zudem etwa 6.000 Tonnen zusätzlicher Atommüll entstehen. Dessen Entsorgung und Lagerung bis Heute völlig ungeklärt ist und der momentan im Zwischenlager auf dem Kraftwerksgelände gelagert wird. Gerade auch dieser Punkt ist bei der kostenmäßigen Betrachtung zu berücksichtigen. Der Atommüll muss 1 Mio. Jahre( 1000 x 1000 Jahre!!) von der Biosphäre ferngehalten werden.

Es darf auch nicht bei einer reinen Aufrechnung von Kosten und Ertrag bleiben. Bitte berücksichtigen Sie bei Ihrer Entscheidung auch die Auswirkungen auf die Lebensgrundlagen der nachfolgenden Generationen.

Statt auf eine Laufzeitverlängerung des Atomkraftwerkes Grafenrheinfeld, setzen wir auf zukunftsweisenden und -sichernden Maßnahmen hinsichtlich Energieeffizienz, Energiebedarfsminderung, Nutzung vorhandener Potentiale, der Verwendung von hocheffizienten Techniken und den Einsatz von erneuerbaren Energieträgern.