Politischer Aschermittwoch 2018 in Maroldsweisach

Veröffentlicht am 15.02.2018 in Veranstaltungen
 

Bericht vom Politischer Aschermittwoch

des SPD-Ortsverein Maroldsweisach

am 14.02.2018 in der Brauereigaststätte Hartleb

 

Susanne Kastner, Ortsvereinsvorsitzende, konnte beim traditionellen Politischen Aschermittwoch mit Fischessen in der Brauereigaststätte Hartleb wieder zahlreiche Gäste begrüßen, unter ihnen Bürgermeister Wolfram Thein sowie die Altbürgermeister Karl Gagel und Werner Thein. Besonders freute sie sich, dass die stellvertretende Landesvorsitzende Marietta Eder aus Schweinfurt als Rednerin gewonnen werden konnte.

Marietta Eder war direkt vom Politischen Aschermittwoch in Vilshofen gekommen und richtete zunächst Grüße von dort aus. Olaf Scholz hatte betont, dass es nun Zeit sei mit Argumenten zu überzeugen, was ja auch ihrem eigenen Anliegen entspricht, mit dem sie sich immer mit  Susanne Kastner gut verstanden habe, auch wenn sie gegensätzliche Positionen vertraten: Marietta, die sich mehr zum linken Flügel der SPD zähle und Susanne, die dem Seeheimer-Kreis angehöre. Im Blick auf die Koalitionsverhandlungen stelle sie fest, dass es der CSU offenbar nur um die eigenen Parteiinteressen geht, wie es aus den Äußerungen von Söder zu hören war und nicht um die Menschen. Für Seehofer hat die CSU ein Austragshäusel in Berlin geschaffen, so wie früher für Stoiber in Brüssel.

In diesem Jahr wird 100 Jahre Freistaat Bayern gefeiert. Als SPD-ler könne man stolz darauf sein, dass es Kurt Eisner war, der 1918 den Startschuss für die Demokratie gab. Die Sozis haben die Demokratie gebracht und mit ihr u.a. auch das Frauenwahlrecht. Als Gewerkschaftssekretärin und stellvertretende Geschäftsführerin bei Verdi in Schweinfurt weiß Marietta um die Gefährdung des Arbeitszeitgesetzes. Der 8 Stundentag ist längst nicht mehr überall gewährleistet. Wir brauchen flexible Arbeitszeiten, um den Gesundheitsschutz der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu gewährleisten, um die Arbeit zu entgrenzen, und auch Zeit fürs Ehrenamt zu schaffen. Ohne Ehrenamtliche sind SPD, Gewerkschaften, Vereine und der soziale Zusammenhalt nicht möglich. Da sind neue Regelungen des Bundes nötig für Arbeitszeit, Tarifverträge und Gesetze. Es sei fraglich, ob die Digitalisierung Arbeitsplätze kostet. Ein Blick in die Geschichte zeigt den Fortschritt der Arbeitszeitverkürzung: von der industriellen Revolution über den PC bis zur Arbeit 4.0. Es geht nicht ohne Weiterbildung. Die Frage sei nur ob diese durch Freistellung oder in der Freizeit geschieht. Für Marietta sind das Themen für die Landtagswahl: Gesundheit, Bürgerversicherung, wenigstens als Einstieg gleiche Abrechnung bei den Ärzten, Parität in der Versicherung, Arbeitszeitbeschränkung, Landespflegegeld, Tarifbindung in der Pflege. Soziale Berufe brauchen den sozialen Stellenwert. Eine Bildungsreform, die Technik und Meisterausbildung genau so fördert wie ein Studium. Gleiche Bezahlung für Frau und Männer. Die Vereinbarkeitsfragen von Beruf und Familie mit dem Rückkehrrecht von Teilzeit auf Vollzeit. Das Wohnen nicht nur in den Städten mit Bindung von Sozialwohnungen, sondern auch die Grundstück- und Baupreise auf dem Land. Europa als Sicherung für den Frieden verstehen und die 50% Jugendarbeitslosigkeit in Südeuropa bekämpfen. Wir brauchen keine Populisten und Rechtsradikale, auch keine konservative bürgerliche Revolution sondern wieder die Kraft der Argumente. Dies gelte auch für den bevorstehenden Mitgliederentscheid, zu dem ab kommenden Dienstag die Mitglieder die Unterlagen erhalten. In Bayern sind 2017 immerhin 3.390 neue Mitglieder in die SPD eingetreten.

Susanne Kastner bedankte sich bei Marietta Eder für die engagierte und informative Rede. Es schloss sich eine lebhafte Diskussion an.

Abschließend überreichten Doris Preßel und Susanne Kastner einen Blumenstrauß und Pralinen für Marietta Eder.

hk